DER SCHREI DER SEELE
Gestern hatte ich einen Gast, eine langjährige Bekannte.
Wir saßen gemütlich am Tisch und tranken Tee. Die Frau schaute aus dem Fenster, und ihre Augen, einst strahlend, waren trüb. Sie ist alt geworden, aber sie sah immer noch recht gut aus. Doch ich erinnere mich, was für eine Schönheit sie einst war.
Ich unterhielt mich mit ihr. Sie erzählte mir einiges aus ihrem Leben, und ich hörte aufmerksam zu.
Sie berichtete über ihre jungen Jahre, ihr Leben, ihre Liebe, über Leute, die sie in ihrem Leben getroffen hatte.
Die Worte sprudelten hervor, sie redete sehr schnell, als ob sie Angst hätte, die Kräfte könnten sie vorzeitig verlassen. Dabei schaute sie manchmal zum Fenster hinaus, horchte, wie der Wind herumtobte und sprach mit ihm, als wäre er lebendig.
„Meine Erinnerungen - das sind Schreie, Schreie der Seele ..., wie die Kraniche im Herbst. Wenn ich nicht mehr da bin, und du Kraniche hörst, erinnere dich an mich...“